25.-29.09.1964 | Rallye Spa-Sofia-Lüttich

Fotos vom 29.08.1964 an der letzten Zeit-Kontrolle in Belgien vor Ende der Rallye.

Der Mercedes 230 SL Werkswagen ( S-TT-473 ) wurde von Klaus Kaiser gefahren und Eugen Böhringer war Beifahrer. An diesem letzten Wertungstag war die letzte Zeitkontrolle an einer FINA-Tankstelle in Belgien, kurz hinter der deutschen Grenze in Aachen, hinter dem Zollübergang von Köpfchen. Da kam der 230 SL angefahren zum Stempeln, aber der Beifahrer Eugen Böhringer hatte den Liegesitz runtergedreht und schlief fest in Rückenlage. Als er aufwachte und aus dem Wagen ausstieg wurde er von einem deutschen Zuschauer gefragt, warum er denn vorne links den Kotflügel beschädigt hat und 2 Lampen fehlten,  man konnte deutlich die Folgen einer Fremdberührung sehen. Der gebürtige Schwabe aus der Nähe von Stuttgart antwortete in seiner schwäbischer Muttersprache: “ Ja kalkuliest Du denn nischt ne Tür und en Kotflügel ein, wenn Du es eilisch hast? “  Das Gelächter rundum war groß, und ich werde diesen Satz nie vergessen.

Auch kam der belgische Rennfahrer Lucien Bianchi mit einem Citroen DS 19 ( Startnummer 52 ) an diese Zeitkontrolle, dem war während der Fahrt die Hosen-Naht von der feuerfesten Hose genau unten im Schritt aufgerissen. Er ging zu der Frau vom Tankwart, bat um eine Nähnadel und etwas Garn und verschwand im Hinterzimmer.  Ich habe diese Gelegenheit genutzt, habe die Türe zum Hinterzimmer aufgemacht und habe 2 Fotos geschossen. Beim ersten Foto hatte er noch gar nicht gemerkt, das jemand die Türe geöffnet hat, beim zweiten Foto musste er selber über diese Situation lachen: Er saß da auf dem Bett vom Tankwart in der Unterhose und nähte seine Fahrerhose wieder zusammen. 

Insgesamt nahmen etwa 98 Wagen an dieser Ralley teil, aber es kamen nur 21 Wagen in Lüttich in Wertung an. 77 Wagen waren ausgefallen oder hatten aufgegeben. Ein Zeichen, wie schwer diese Ralley damals war!

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